In den 80ern von den Marvel-Legenden Stan Lee und John Buscema erfunden, feiert Jennifer Walters nun ihren großen Auftritt im MCU: Am 18. August startet Marvel Studios‘ She-Hulk: Die Anwältin auf Disney+. Ein Grund für uns zu schauen, was die intelligente, charmante und unglaublich starke Mitt-Dreißigerin auszeichnet und wie sie es schafft, die Work-Hulk-Balance in ihrem Leben aufrechtzuerhalten. Eins ist sicher: Balance zu finden ist nicht leicht, gerade wenn man neben dem normalen Miteinander noch das Leben einer 2-Meter-Hulk-Version führt. Die Frage ist also, wie sieht so ein Tagesablauf eigentlich genau aus und was gilt es zu beachten, um die richtige Work-Hulk-Balance zu finden. Wir werfen einen Blick auf die theoretischen Möglichkeiten der Serie.
Guten Morgen, Sonnenschein!
Auch wenn sie im Trailer von ihrem Cousin Bruce „Hulk“ Banner geweckt wird, ist das natürlich nicht ihr Alltag. Zugegeben: Einen Hulk neben sich sitzen zu haben klingt erstmal verlockend, aber ab und an will man dann doch unbeobachtet im Bettchen liegen. Die Probleme beginnen bereits bei der nächtlichen Ruhe: Wie groß muss denn das Bett sein und was muss es aushalten? Jennifer dürfte locker in ein 1,80 m langes Bett passen und genug Platz haben, wird sie aber über Nacht zum She-Hulk, dann wird das 2-m-Bett wortwörtlich bereits eine sehr knappe Kiste. Unser Tipp wäre hier also ein großes 2,40×2,40-Boxspringbett, welches verstärkt ist und dennoch komfortabel.
Direkt nach dem Aufstehen geht’s natürlich ins Bad. Vorsorglich würden wir hier ebenfalls alles dafür präparieren, dass ein 2-Meter-Hulk keinerlei Bedenken bei seiner Morgenroutine hat. Eine fest installierte Dusche wäre beispielsweise ein Problem. An Make-up wird in She-Hulk-Form voraussichtlich gespart. Nur weniges dürfte mit grüner Hautfarbe wirklich matchen.
Bei der Kleiderwahl wird’s problematisch: Sinnig wäre natürlich ein Sport- und Trainingsanzug mit ordentlich Spandex, ähnlich wie es der Hulk im Trailer vorschlägt. „Spandex wird dein bester Freund“, aber ist Spandex auch geeignet für den Alltag als Anwältin? Vielleicht bei Angeklagten aus dem Sportsektor, aber Jennifer ist verantwortlich für Supermenschenrechte – und davon tragen die wenigsten einen sportiven Look. Also muss es doch das Business-Outfit sein und es werden Wechselklamotten mitgenommen. Oder trägt man das Sportoutfit einfach unter dem Zweiteiler?
Los Angeles ist nicht dafür bekannt, gediegene Temperaturen vorzuweisen. Wir würden voraussichtlich schon am Kleiderschrank aufgeben. Jennifer hingegen startet aus dem Apartment und nimmt die öffentlichen Verkehrsmittel zur Arbeit. Bus, Bahn, Taxi – als Jennifer geht das mit Leichtigkeit. Wenn es doch mal schnell gehen muss, dann kämen ihr natürlich die übernatürlichen Kräfte zur Hilfe. So könnte sie von Hausdach zu Hausdach hüpfen, durch Häuserschluchten sprinten und pünktlich im Büro erscheinen, ganz ohne den Alltagsstau auf den Straßen von LA. Positiv an der She-Hulk-Form: Sollte sich auf den Straßen von LA ein Verbrechen auftun, dann könnte sie kurzerhand eingreifen und Schlimmeres verhindern. Wir kennen das ja: Ausgeraubte Banktransporter, LKW an denen die Bremsen nicht funktionieren oder sich auftuende Höllentore von Bösewichten – She-Hulk könnte das Ganze auf ihrem Arbeitsweg unter Kontrolle halten.
Von Paragrafen …
Sobald Jennifer das Büro betritt ist sie natürlich Mittelpunkt der Firma; Sie selbst ist bestens ausgebildet und besuchte die besten Universitäten der Welt, weiß sich aber auch in der Welt der Supermenschen zu bewegen. Ein großer Vorteil gegenüber vielen anderen Anwälten. In den Comics wird davon gesprochen, dass sie sowohl an der UCLA School of Law als auch an der Harvard Law School studierte und in ihrem Job allerlei unterschiedliche Anwaltstätigkeiten absolviert. Wenn wir uns die Trailer anschauen, dann wird sie in einer neu entstehenden Abteilung für Supermenschenrechte als Speerspitze eingesetzt. Und das macht sie sehr gewissenhaft, so wie wir das in Videoform präsentiert bekommen. Als Wong ins Büro kommt, sagt sie ganz klar, „dass es Gesetze gibt, an die sie sich hält: die des Amerikanischen Rechtssystems“. Im Büro selbst wird vor allem ihre menschliche Seite benötigt, sie muss smart und gelassen reagieren, Fälle vorbereiten, Akten durchstöbern und die Termine für den Nachmittag durchgehen.
Natürlich wird das Ganze unterbrochen von einem guten Mittagessen. Der Durchschnittsamerikaner in LA geht essen. So macht es auch Jennifer. Wir selbst fragen uns natürlich, ob in der Serie aufgegriffen wird, wie viel ihre Hulk-Persona an Nährstoffen zu sich nehmen muss, um diese Muskelmasse und Proportion beizubehalten. Mit den immer populärer werdenden „ich sitze vor einer Kamera und stopfe Essen in mich hinein“-Mukbang-Videos im Internet, kann man hier durchaus eine sehr spitze Zielgruppe ansprechen. Kleiner Spaß unsererseits, aber heilige Mutter Gottes – die Lieferdienste in Jennifers Umgebung freuen sich, wenn sie permanent in der She-Hulk-Form bleiben sollte.
… und Prügeleien!
Der Job der Anwältin ist extrem ermüdend und anstrengend – andauernd muss man sich mit allerlei Paragrafen und Klienten herumschlagen. Wobei ‚herumschlagen‘ hier sogar wortwörtlich gemeint ist, denn der Trailer verrät, dass während der Ausübung des Berufs durchaus auch Superbösewichte auftauchen können. In diesem Fall Erzfeindin Titania, die nicht mit Worten oder der amerikanischen Verfassung aufzuhalten ist – da muss dann die Balance her und Titania bekommt eine saftige She-Hulk-Schelle.
Witzige Randbemerkung an dieser Stelle: Die gute Kleidung, die am morgen noch sorgfältig ausgewählt wurde, wird ständig zerrissen. Das heißt natürlich: Vorkehrungen treffen. Im Trailer sehen wir bereits, wie Jennifer kurz vor dem Kampf gegen Titania, die Schuhe auszieht, da sie „ihr Outfit wirklich sehr liebt“. Da freuen sich Comic-Fans, weil genau das ja eine oftmals scherzhafte Beobachtung bei Helden ist, die ihre Körperform ändern.
Wenn Titania vermöbelt oder der Fall abgeschlossen ist, dann heißt es Freizeit genießen, Freunde treffen und Dating. Die Gestaltung der frei verfügbaren, wenigen Stunden ist für Jennifer und She-Hulk natürlich nicht sonderlich schwierig.
Auf der Couch oder im Club – die Freizeitgestaltung:
Jennifer, wie viele andere Singles, Anfang/Mitte 30, in Los Angeles nutzt Dating-Apps und trifft sich mit Kerlen aus ihrer Umgebung. In ihrer menschlichen Form ist sie selbstbestimmt und hat ein sehr starkes Auftreten, was ihr natürlich auch als She-Hulk in die Karten spielt. In den Trailern sehen wir sie beim Dating als She-Hulk und ihren offenen Umgang mit ihrer eigenen Sexualität. Schön zu sehen: Eins ihrer Dates nimmt sie mit nach Hause und trägt ihn scheinbar ins Schlafzimmer.
Auch in den Comics flirtet sie gern und hat eine kurze Affäre mit Starfox von den Eternals, im Eternals-Film gespielt von Teenagerschwarm Harry Styles. In den Comics wurde sie von John Jonah Jameson III aka Man-Wolf, dem Sohn von Joan Jameson und Daily-Bugle-Herausgeber John Jonah Jameson, geschieden. Beim Dating profitieren also beide Formen von Jennifer voneinander und verstärken sich.
Wenn sie nicht auf Männerfang ist, dann verbringt sie die spärliche Freizeit mit ihren Freunden. Jennifer ist in ihrer menschlichen Form eher an festen und tiefgreifenden freundschaftlichen Bindungen interessiert.
Durch die Verwandlung in She-Hulk wird sie weit extrovertierter und findet Anschluss. In der Serie an ihrer Seite: Ihre beste Freundin Nikki Ramos, ebenfalls Anwältin bei Goodman, Lieber, Kurtzberg & Holliway.
Anders sieht es mit der She-Hulk-Seite aus. Sei es durch ihre Verknüpfung mit den Avengers oder den Fantastischen Vier: Als She-Hulk erweitert sich der Freundes- und Bekanntenkreis natürlich enorm. Über die Verknüpfung zu Matt „Daredevil“ Murdock innerhalb des MCU-Serienkonstrukts ist derzeit nicht viel bekannt. Da beide allerdings als Top-Anwälte innerhalb des MCU arbeiten, werden sie sich über kurz oder lang nicht aus dem Weg gehen können. Das Fanherz hüpft beim Gedanken daran, wie sich Daredevil und She-Hulk sowohl in ihren „menschlichen“ als auch in ihren Supermenschen-Formen tolle Wortgefechte liefern.
Die innere Balance am Abend: Von gelernter Gelassenheit und erlernter Wut
Den Abend lässt Jennifer natürlich gut ausklingen: In den Trailern zur Serie wird bereits gezeigt, wie wichtig Entspannung, Meditation, Routine und Balance für sie, respektive She-Hulk, sind. Ihr normales Leben ist von Arbeit geprägt und findet in einer der aufregendsten Städte der Welt statt. Sie läuft als Jennifer immer auf 100 % und muss zeitgleich dennoch einen kühlen Kopf bewahren.
Ihre She-Hulk-Form braucht sie vor allem dann, wenn Gefahr in Verzug ist. Sie muss also auf Knopfdruck umschalten können. Bruce „Hulk“ Banner brachte ihr auf einer Insel bei, wie sie die innere Mitte finden kann, wie sie She-Hulk hervorlockt und welche Konsequenzen beide Seiten für die jeweils andere Seite haben. Am Abend gilt es also diese innere Mitte für einen weiteren Tag in Hell’s Kitchen zu finden. Hoffen wir, dass sich Jennifer ab und an Mal einen Rotbusch-Tee aufkocht, um so innere Balance und Ausgeglichenheit vom harten Alltagsstress finden.
Das Wochenende: Von GLK&H zu den Avengers
Wie für den Otto-Normal-Arbeitnehmer ist es bei Jennifer auch so, dass am Wochenende ein wenig runtergefahren wird – große Alien- oder Superschurkeninvasionen ausgeklammert. Am Wochenende wird Zeit mit Freunden verbracht, alte Superheldenteams werden besucht und der soziale Akku wird ein wenig aufgeladen. Es wäre ein wenig viel verlangt, jetzt jede Gruppenzugehörigkeit von She-Hulk aufzuzählen, aber sie war Teil von ganz besonderen Team-Ups.
Seien es die Avengers, die Fantastischen Vier oder Howard the Duck – ja auch mit ihm ist sie ab und an unterwegs. In seinen Fearsome Four stand sie an der Seite von Howard, Frankenstein’s Monster und Nighthawk.
Aber auch als Mensch hat sie am Wochenende ein wenig zu tun: Nachdem Holden Holliway sie in seine Anwaltskanzlei Goodman, Lieber, Kurtzberg & Holliway holte, verbringt sie die Zeit am Wochenende auch gerne mit ihren Kollegen.
Ein kleines bisschen Marvel-Trivia an dieser Stelle: Goodman, Lieber, Kurtzberg & Holliway ist natürlich eine Anspielung auf Marvel und bezieht sich auf drei der wichtigsten Marvel-Mitarbeiter. Martin Goodmann war einer der ersten Publisher von Marvel. Lieber ist der Geburtsname von Stan Lee und Kurtzberg der Geburtsname von Jack Kirby. Wundervoll wie ihnen hier eine Ehre zu Teil wird.
Ein Fazit:
Ihr seht: Viele von den Dingen die Jennifer durch- und erlebt, haben sowohl Sonnen- als auch Schattenseiten. Da fällt es schwer, die innere Work-Hulk-Balance aufrechtzuerhalten und mit entspanntem Gemüt durch Los Angeles zu spazieren, wenn man immer auf der Lauer sein muss, um sich schnellstmöglich in She-Hulk zu verwandeln und Gefahren abzuwehren.
Ab dem 18. August 2022 sehen wir exklusiv auf Disney+, wie gut Jennifer die innere She-Hulk unter Kontrolle hat, haben will, haben muss, haben sollte oder haben wird. Freut euch mit uns auf neun Folgen von je knapp 30 Minuten Länge. Vorfreude Deluxe!